Kategorien
Autonome Politik

Nachlese: Kongress für autonome Politik 2011

Der Kongress für autonome Politik liegt lange zurück, aber trotzdem ergreifen wir noch einmal das Wort:
An dem Ziel, das wir bei unserer Kongress-Initiative vor Augen hatten – zusammen Mittel und Wege zu finden, wie autonome Politik unter sich verändernden gesellschaftlich-politischen Rahmenbedingungen nicht nur als subkultureller Lebensstil überwintern, sondern mehr Sichtbarkeit erlangen und perspektivisch zu einer ernst zu nehmenden politischen Option für viele Menschen werden könnte – halten wir weiter fest…
Wir haben aus unseren Diskussionen zur Nachbereitung des Kongress für autonome Politik „Changing Realities“ (17.-19.Juni 2011 in Köln) drei Texte zur Auswertung verfasst.
Nachbereitungstexte zum Kongress für autonome Politik 2011 (3.6M)

Beim ersten Text, „Eine ambitionierte Idee“, steht die Frage der Organisierung im Mittelpunkt: Zum einen geht es um Anspruch und Wirklichkeit bei der Vorbereitung und Durchführung des Kölner Kongresses, wobei wir hoffen, dass andere aus unseren Fehlern lernen können. Zum andern um die „Form Kongress“ als eine von mehreren denkbaren Varianten autonomer Organisierung. Wir haben lange und intensiv darüber diskutiert, wie ein praktikable kontinuierliche Organisierungsform aussehen könnte, und wollen diese Diskussion gerne mit anderen weiterführen.
Der zweite Text handelt „Von der Notwendigkeit gemeinsamer Analyse und Strategie“. Debatten um gesellschaftliche Analyse wie um Strategien autonomer Politik waren für den „Changing Realities“-Kongress als eigenständige thematische Schwerpunkte vorgesehen. Tatsächlich hatten wir den Eindruck, dass dieser Vorschlag wenig aufgegriffen wurde und es kaum zu Ansätzen für einen weitergehenden Verständigungsprozess gekommen ist. Wir kommen mit unserem Text noch einmal darauf zurück und nennen Gründe zugunsten einer übergreifenden analytischen und strategischen Debatte.
Den Abschluss bildet ein Text, der die Ergebnisse des Themenblocks „Militanz“ kommentiert („Militanz ist nicht selbstverständlich“). Der Versuch,Militanz öffentlich diskutierbar zu machen, verdient eine eingehende Reflexion. Vor allem, da sich bei diesem Thema unserer Einschätzung nach sehr deutlich gezeigt hat, wie viele unterschiedliche und zum Teil unvereinbare Vorstellungen von einer inhaltlichen und praktischen Bestimmung autonomer Politik zur Zeit existieren. Undogmatische Heterogenität war gewiss immer auch eine Stärke der autonomen Bewegungen. Aber auch hier braucht es Versuche, immer wieder herauszufinden, wo genau auch die Vorstellungen, Perspektiven und die konkreten Ansatzpunkte radikaler Kritik liegen, die uns verbinden und welche Praxisformen angemessen, wirkungsvoll und für viele anzueignen sind. Das gilt für die Auseinandersetzung um Sinn und Nutzen von Militanz ebenso wie für alle Bereiche autonomer Politik. Das zentrale Anliegen unserer Auswertung ist ein Plädoyer dafür, sich weiterhin und verstärkt um eine gemeinsame Bestimmung dieser Politik zu kümmern.
Viel Spaß beim Lesen der Texte (siehe angehängtes pdf)
zur Erinnerung:
– Nachbereitung „einiger Autonomer aus Rhein-Main“:
http://de.indymedia.org/2011/08/315058.shtml
– zweiter Reader zum Kongress für autonome Politik:
http://autonomepolitik.blogsport.de/images/albareader2.pdf
– erster Reader zum Kongress für autonome Politik:
http://autonomepolitik.blogsport.de/images/ak2011_reader_web02.pdf
autonome-perspektive [ät] nadir.org | autonomepolitik.blogsport.de